\chapter{\tr{Data plotting}{Graphische Darstellung von Daten}} \section{Graphische Darstellung von Daten} Die ad\"aquate Darstellung wissenschaftlicher Daten darf man durchaus zu den notwendigen Kernkompetenzen z\"ahlen. Wir brauchen sie um unsere Daten optimal darstellen zu k\"onnen und unsere Aussagen zu unterstreichen. \begin{figure}[hb!] \includegraphics[width=0.9\columnwidth]{convincing} \caption{Die Folgen schlecht annotierter Plots. \url{www.xkcd.com}} \label{xkcdplotting} \end{figure} \subsection{Was soll ein Plot leisten?} Graphen sollen dem geneigten Leser wissenschaftlicher Arbeiten erm\"oglichen die Daten zu erfassen und die beschriebenen Effekte zu begutachen, zu hinterfragen und zu validieren. Eine der obersten Regeln ist die vollst\"andige Annotation von Plots (\ref{xkcdplotting}). Eine weiteres Prinzip, an das man sich halten sollte ist die \textbf{ink minimization}. Sie besagt, dass das Verh\"altnis aus Tinte, die f\"ur die Darstellung der Daten gebraucht wird und der Menge Tinte, die f\"ur die Graphik ben\"otigt wird sollte m\"oglichst gro{\ss} sein. Mit anderen Worten \"uberfl\"ssiger Schnickschnack sollte sich in Datenplot nur selten finden lassen. Ein Ausnahme kann vielleicht gemacht werden, wenn der Plot z.B bei einer Pr\"asentation genutzt wird. \subsection{Dinge, die vermieden werden sollten.} Bei der Darstellung wissenschaftlicher Daten sollte drauf geachtet werden suggestive oder gar fehlleitende Darstellung zu vermeiden. Ablenkung durch \"uberm\"a{\ss}ige Effekte lassen eine Plot unruhig und unseri\"os wirken. Comicartige Effekte wie z.B. in Abbildung \ref{comicexamplefig} sind in der Regel nicht zul\"assig. Ausnahme ist hier allerdings der Einsatz im didaktischen Kontext wo es um die Illustration (z.B. einer Methode) geht und keinen Anspruch auf Korrektheit besteht. \begin{figure} \includegraphics[width=0.35\columnwidth]{images/one_d_problem_c} \caption{\textbf{Comicartige Darstellung.} Ist f\"ur die Darstellung wissenschaftlicher Daten nicht geeignet. }\label{comicexamplefig} \end{figure} \subsection{Beispiele suggestiver oder fehlleitender Darstellungen} Im folgenden werden einige Beispiele fehlleitender oder suggestiver Darstellungen angesprochen. Einiger dieser Effekte sind deutlich \"uberzeichnet die beschiebenen Tricks werden, etwas dezenter, allerdings mit voller Absicht eingesetzt um die Wahrnehmung in die gewollte Richtung zu beeinflussen. Auf Wikipedia gibt es weitere Beispiele (\url{https://en.wikipedia.org/wiki/Misleading_graph}). \paragraph{Fehlleitende Darstellung} Man kann durch graphische Tricks wie Perspektive (Abbildung \ref{misleadingpiefig}) oder auch gezielte Achsenskalierungen (Abbildung \ref{misleadingscalingfig}) den Eindruck des Betrachters steuern. Insbesondere wenn die Gr ß''o{\ss}e von Symbolen zur Darstellung einer Quantit\"at eingesetzt werden, muss man mit Vorsicht vorgehen um Unterschiede nicht zu \"uberproportional zu verzerren (Abbildung \ref{misleadingsymbolsfig}). \begin{figure} \begin{minipage}[t]{0.4\textwidth} \includegraphics[width=\textwidth]{images/misleading_pie} \end{minipage} \begin{minipage}[t]{0.4\textwidth} \includegraphics[width=\textwidth]{images/sample_pie} \end{minipage} \caption{\textbf{Perspektivische Verzerrungen beeinlfu{\ss}t die Gr\"o{\ss}enwahrnehmung.} Durch die geeignete Wahl der Perspektive erscheint das hervorgehobene Segment (C) des Tortendiagramms als mindestens gleichwertig zum Segment A. Die 2-dimensionale Darstellung rechts macht deutlich, dass die scheinbare Gleichwertigkeit der Segmente A und C eine reine Illusion ist. Quelle: \url{https://en.wikipedia.org/wiki/Misleading_graph}}\label{misleadingpiefig} \end{figure} \begin{figure} \begin{minipage}[t]{0.3\textwidth} \includegraphics[width=\textwidth]{images/line_graph1} \end{minipage} \begin{minipage}[t]{0.3\textwidth} \includegraphics[width=\textwidth]{images/line_graph1_3} \end{minipage} \begin{minipage}[t]{0.3\textwidth} \includegraphics[width=\textwidth]{images/line_graph1_4} \end{minipage} \caption{\textbf{Wahl der Zeichenfl\"ache kann den visuellen Eindruck beeinflu{\ss}en.} Alle drei Plots zeigen die gleichen Daten allein die Skalierung der Zeichenfl\"ache unterscheidet sich und beeinflusst, wie stark der Zusammenhang zwischen den Gr\"o{\ss}en auf der x- und y-Achse wahrgenommen wird. Quelle: \url{https://en.wikipedia.org/wiki/Misleading_graph}}\label{misleadingscalingfig} \end{figure} \begin{figure} \begin{minipage}[t]{0.3\textwidth} \includegraphics[width=0.8\textwidth]{images/improperly_scaled_graph} \end{minipage} \begin{minipage}[t]{0.3\textwidth} \includegraphics[width=0.8\textwidth]{images/comparison_properly_improperly_graph} \end{minipage} \begin{minipage}[t]{0.3\textwidth} \includegraphics[width=0.8\textwidth]{images/properly_scaled_graph} \end{minipage} \caption{\textbf{Die Skalierung von Symbolen kann problematisch sein.} In diesen Graphen werden Symbole eingesetzt um zwei Kategorien zu vergleichen. Im linken Fall wird das einzelne Symbol proportionsgerecht skaliert. Dies scheint auf den ersten Blick richtig f\"uhrt aber dazu, dass das Symbol der Kategorie B nicht dreifach sondern neunfach gr\"o{\ss}er geworden ist. Der Plot rechts zeigt die Korrekte Verwendung von Symbolen. Quelle: \url{https://en.wikipedia.org/wiki/Misleading_graph}} \label{misleadingsymbolsfig} \end{figure} \newpage \subsection{Plottingsystem in \matlab{}}