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993ab5d8e7
commit
3225b28be4
@ -5,7 +5,7 @@
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\lstset{inputpath=../code}
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\lstset{inputpath=../code}
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\graphicspath{{figures/}}
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\graphicspath{{figures/}}
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\setcounter{page}{77}
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\setcounter{page}{81}
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\setcounter{chapter}{4}
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\setcounter{chapter}{4}
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@ -2,7 +2,7 @@
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\chapter{\tr{Bootstrap Methods}{Bootstrap Methoden}}
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\chapter{\tr{Bootstrap Methods}{Bootstrap Methoden}}
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Beim Bootstrap erzeugt man sich die Verteilung von Statistiken durch Resampling
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Beim \determ{Bootstrap} erzeugt man sich die Verteilung von Statistiken durch Resampling
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aus der Stichprobe. Das hat mehrere Vorteile:
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aus der Stichprobe. Das hat mehrere Vorteile:
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\begin{itemize}
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\begin{itemize}
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\item Weniger Annahmen (z.B. muss eine Stichprobe nicht normalverteilt sein).
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\item Weniger Annahmen (z.B. muss eine Stichprobe nicht normalverteilt sein).
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@ -21,21 +21,22 @@ aus der Stichprobe. Das hat mehrere Vorteile:
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\end{figure}
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\end{figure}
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Zur Erinnerung: In der Statistik interessieren wir uns f\"ur
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Zur Erinnerung: In der Statistik interessieren wir uns f\"ur
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Eigenschaften einer Grundgesamtheit. z.B. die mittlere L\"ange von
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Eigenschaften einer \determ{Grundgesamtheit}. z.B. die mittlere
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sauren Gurken (\figref{statisticalpopulationfig}). Aus der
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L\"ange von sauren Gurken (\figref{statisticalpopulationfig}). Aus der
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Grundgesamtheit wird eine Stichprobe (simple random sample, SRS)
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Grundgesamtheit wird eine \determ{Stichprobe} (\enterm{simple random
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gezogen, da niemals die gesamte Grundgesamtheit gemessen werden kann.
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sample}, \enterm[SRS|see{simple random sample}]{SRS}) gezogen, da
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Dann wird aus dieser einzigen Stichprobe die gew\"unschte Gr\"o{\ss}e
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niemals die gesamte Grundgesamtheit gemessen werden kann. Dann wird
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berechnet (die mittlere Gr\"o{\ss}e der sauren Gurken) und man hofft,
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aus dieser einzigen Stichprobe die gew\"unschte Gr\"o{\ss}e berechnet
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dass die erhaltene Zahl an der entsprechenden unbekannten Gr\"o{\ss}e
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(die mittlere Gr\"o{\ss}e der sauren Gurken) und man hofft, dass die
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der Grundgesamtheit (der Populationsparameter) m\"oglichst nah dran
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erhaltene Zahl an der entsprechenden unbekannten Gr\"o{\ss}e der
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Grundgesamtheit (der \determ{Populationsparameter}) m\"oglichst nah dran
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ist. Eine Aufgabe der Statistik ist es, herauszubekommen wie gut der
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ist. Eine Aufgabe der Statistik ist es, herauszubekommen wie gut der
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Populationsparameter abgesch\"atzt worden ist.
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Populationsparameter abgesch\"atzt worden ist.
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Wenn wir viele Stichproben ziehen w\"urden, dann k\"onnte man f\"ur
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Wenn wir viele Stichproben ziehen w\"urden, dann k\"onnte man f\"ur
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jede Stichprobe den gew\"unschten Parameter berechnen, und von diesen
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jede Stichprobe den gew\"unschten Parameter berechnen, und von diesen
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die Wahrscheinlichkeitsverteilung \"uber ein Histogramm bestimmen ---
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die Wahrscheinlichkeitsverteilung \"uber ein Histogramm bestimmen ---
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die ``Stichprobenverteilung'' (sampling distribution,
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die \determ{Stichprobenverteilung} (\enterm{sampling distribution},
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\subfigref{bootstrapsamplingdistributionfig}{a}).
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\subfigref{bootstrapsamplingdistributionfig}{a}).
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\begin{figure}[tp]
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\begin{figure}[tp]
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@ -68,9 +69,9 @@ Mittelwerte der Stichproben um den Populationsmittelwert streuen
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\subfigref{bootstrapsamplingdistributionfig}{b}).
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\subfigref{bootstrapsamplingdistributionfig}{b}).
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Wir k\"onnen aber auch aus der einen Stichprobe die wir haben durch
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Wir k\"onnen aber auch aus der einen Stichprobe die wir haben durch
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Resampling viele neue Stichproben generieren (Bootstrap). Von diesen
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\determ{Resampling} viele neue Stichproben generieren (Bootstrap). Von diesen
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k\"onnen wir jeweils die gew\"unschte Gr\"o{\ss}e berechnen und ihre
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k\"onnen wir jeweils die gew\"unschte Gr\"o{\ss}e berechnen und ihre
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Verteilung bestimmen (Bootstrap Verteilung,
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Verteilung bestimmen (\determ{Bootstrapverteilung},
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\subfigref{bootstrapsamplingdistributionfig}{c}). Diese Verteilung ist
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\subfigref{bootstrapsamplingdistributionfig}{c}). Diese Verteilung ist
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interessanterweise in ihrer Breite und Form der Stichprobenverteilung
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interessanterweise in ihrer Breite und Form der Stichprobenverteilung
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sehr \"ahnlich. Nur streut sie nicht um den Populationswert sonder um
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sehr \"ahnlich. Nur streut sie nicht um den Populationswert sonder um
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@ -92,7 +93,7 @@ Stichprobe vorkommen.
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Am besten l\"asst sich die Bootstrap Methode am Beispiel des
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Am besten l\"asst sich die Bootstrap Methode am Beispiel des
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Standardfehlers des Mittelwertes veranschaulichen. Aus der Stichprobe
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Standardfehlers des Mittelwertes veranschaulichen. Aus der Stichprobe
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k\"onnen wir den Mittelwert berechnen. Der Standardfehler des
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k\"onnen wir den Mittelwert berechnen. Der \determ{Standardfehler} des
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Mittelwerts gibt die Standardabweichung an, mit der wir erwarten, dass
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Mittelwerts gibt die Standardabweichung an, mit der wir erwarten, dass
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der gemessene Mittelwert um den Populationsmittelwert streut.
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der gemessene Mittelwert um den Populationsmittelwert streut.
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@ -147,7 +148,7 @@ Nullhypothese aus den Daten selbst gewonnen werden. Dabei m\"ussen die
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Daten entsprechend der Nullhypothese neu aus der Stichprobe gezogen
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Daten entsprechend der Nullhypothese neu aus der Stichprobe gezogen
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werden.
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werden.
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Diese ``Permutationstests'' haben den Vorteil, dass nur die
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Diese \determ{Permutationstests} haben den Vorteil, dass nur die
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Eigenschaft von Interesse zerst\"ort wird, um die Nullhypothese zu
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Eigenschaft von Interesse zerst\"ort wird, um die Nullhypothese zu
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generieren. Alle anderen Eigenschaften der Daten bleiben erhalten.
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generieren. Alle anderen Eigenschaften der Daten bleiben erhalten.
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@ -166,16 +167,18 @@ generieren. Alle anderen Eigenschaften der Daten bleiben erhalten.
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Sehr sch\"on lassen sich Permutationstest am Beispiel von
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Sehr sch\"on lassen sich Permutationstest am Beispiel von
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Korrelationen veranschaulichen. Gegeben sind Datenpaare $(x_i, y_i)$.
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Korrelationen veranschaulichen. Gegeben sind Datenpaare $(x_i, y_i)$.
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Daraus k\"onnen wir den Korrelationskoeffizienten berechnen. Wir
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Daraus k\"onnen wir den
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wissen dann aber noch nicht, ob der berechnete Wert tats\"achlich eine
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\determ[Korrelationskoeffizient]{Korrelationskoeffizienten}
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Korrelation anzeigt. Die Nullhypothese ist, dass die Daten nicht
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berechnen. Wir wissen dann aber noch nicht, ob der berechnete Wert
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miteinander korreliert sind. Indem wir die $x$-Werte und die $y$-Werte
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tats\"achlich eine Korrelation anzeigt. Die Nullhypothese ist, dass
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unabh\"angig voneinander permutieren (ihre Reihenfolge zuf\"allig neu
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die Daten nicht miteinander korreliert sind. Indem wir die $x$-Werte
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anordnen), werden die Korrelationen der Datenpaare zerst\"ort. Wenn
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und die $y$-Werte unabh\"angig voneinander permutieren (ihre
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wir das viele Male wiederholen, bekommen wir die Verteilung der
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Reihenfolge zuf\"allig neu anordnen), werden die Korrelationen der
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Korrelationskoeffizienten f\"ur nichtkorrelierte Daten. Aus dieser
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Datenpaare zerst\"ort. Wenn wir das viele Male wiederholen, bekommen
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Verteilung der Nullhypothese k\"onnen wir dann dann die Signifikanz
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wir die Verteilung der Korrelationskoeffizienten f\"ur
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der tats\"achlich gemessenen Korrelation bestimmen.
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nichtkorrelierte Daten. Aus dieser Verteilung der Nullhypothese
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k\"onnen wir dann dann die Signifikanz der tats\"achlich gemessenen
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Korrelation bestimmen.
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\begin{exercise}{correlationsignificance.m}{correlationsignificance.out}
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\begin{exercise}{correlationsignificance.m}{correlationsignificance.out}
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Bestimme die Signifikanz eines Korrelationskoeffizienten.
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Bestimme die Signifikanz eines Korrelationskoeffizienten.
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@ -5,7 +5,7 @@
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\lstset{inputpath=../code}
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\lstset{inputpath=../code}
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\graphicspath{{figures/}}
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\graphicspath{{figures/}}
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\setcounter{page}{125}
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\setcounter{page}{129}
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\setcounter{chapter}{8}
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\setcounter{chapter}{8}
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@ -191,7 +191,7 @@
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%%%%% english, german, code and file terms: %%%%%%%%%%%%%%%
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%%%%% english, german, code and file terms: %%%%%%%%%%%%%%%
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\usepackage{ifthen}
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\usepackage{ifthen}
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\newcommand{\enterm}[2][]{``#2''\ifthenelse{\equal{#1}{}}{\protect\sindex[enterm]{#2}}{\protect\sindex[term]{#1}}}
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\newcommand{\enterm}[2][]{``#2''\ifthenelse{\equal{#1}{}}{\protect\sindex[enterm]{#2}}{\protect\sindex[enterm]{#1}}}
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||||||
\newcommand{\determ}[2][]{\textit{#2}\ifthenelse{\equal{#1}{}}{\protect\sindex[term]{#2}}{\protect\sindex[term]{#1}}}
|
\newcommand{\determ}[2][]{\textit{#2}\ifthenelse{\equal{#1}{}}{\protect\sindex[term]{#2}}{\protect\sindex[term]{#1}}}
|
||||||
\newcommand{\codeterm}[2][]{\textit{#2}\ifthenelse{\equal{#1}{}}{\protect\sindex[term]{#2}}{\protect\sindex[term]{#1}}}
|
\newcommand{\codeterm}[2][]{\textit{#2}\ifthenelse{\equal{#1}{}}{\protect\sindex[term]{#2}}{\protect\sindex[term]{#1}}}
|
||||||
\newcommand{\file}[1]{\texttt{#1}}
|
\newcommand{\file}[1]{\texttt{#1}}
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@ -5,7 +5,7 @@
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\lstset{inputpath=../code}
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\lstset{inputpath=../code}
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\graphicspath{{figures/}}
|
\graphicspath{{figures/}}
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\setcounter{page}{99}
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\setcounter{page}{101}
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\setcounter{chapter}{6}
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\setcounter{chapter}{6}
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@ -7,7 +7,8 @@
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In vielen Situationen wollen wir einen oder mehrere Parameter $\theta$
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In vielen Situationen wollen wir einen oder mehrere Parameter $\theta$
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einer Wahrscheinlichkeitsverteilung sch\"atzen, so dass die Verteilung
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einer Wahrscheinlichkeitsverteilung sch\"atzen, so dass die Verteilung
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die Daten $x_1, x_2, \ldots x_n$ am besten beschreibt.
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die Daten $x_1, x_2, \ldots x_n$ am besten beschreibt.
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Maximum-Likelihood-Sch\"atzer (maximum likelihood estimate, mle)
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\determ{Maximum-Likelihood-Sch\"atzer} (\enterm{maximum likelihood
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estimator}, \determ[mle|see{Maximum-Likelihood-Sch\"atzer}]{mle})
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w\"ahlen die Parameter so, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Daten
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w\"ahlen die Parameter so, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Daten
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aus der Verteilung stammen, am gr\"o{\ss}ten ist.
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aus der Verteilung stammen, am gr\"o{\ss}ten ist.
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@ -31,8 +32,10 @@ Auftretens der Werte $x_1, x_2, \ldots x_n$ gegeben ein bestimmtes $\theta$
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p(x_1,x_2, \ldots x_n|\theta) = p(x_1|\theta) \cdot p(x_2|\theta)
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p(x_1,x_2, \ldots x_n|\theta) = p(x_1|\theta) \cdot p(x_2|\theta)
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\ldots p(x_n|\theta) = \prod_{i=1}^n p(x_i|\theta) \; .
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\ldots p(x_n|\theta) = \prod_{i=1}^n p(x_i|\theta) \; .
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\end{equation}
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\end{equation}
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Andersherum gesehen ist das die Likelihood (deutsch immer noch ``Wahrscheinlichleit'')
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Andersherum gesehen ist das die \determ{Likelihood}
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den Parameter $\theta$ zu haben, gegeben die Me{\ss}werte $x_1, x_2, \ldots x_n$,
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(\enterm{likelihood}, deutsch immer noch ``Wahrscheinlichleit'') den
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Parameter $\theta$ zu haben, gegeben die Me{\ss}werte $x_1, x_2,
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\ldots x_n$,
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\begin{equation}
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\begin{equation}
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{\cal L}(\theta|x_1,x_2, \ldots x_n) = p(x_1,x_2, \ldots x_n|\theta)
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{\cal L}(\theta|x_1,x_2, \ldots x_n) = p(x_1,x_2, \ldots x_n|\theta)
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\end{equation}
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\end{equation}
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@ -55,7 +58,7 @@ An der Stelle eines Maximums einer Funktion \"andert sich nichts, wenn
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man die Funktionswerte mit einer streng monoton steigenden Funktion
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man die Funktionswerte mit einer streng monoton steigenden Funktion
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transformiert. Aus numerischen und gleich ersichtlichen mathematischen
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transformiert. Aus numerischen und gleich ersichtlichen mathematischen
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Gr\"unden wird meistens das Maximum der logarithmierten Likelihood
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Gr\"unden wird meistens das Maximum der logarithmierten Likelihood
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(``Log-Likelihood'') gesucht:
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(\determ{log-Likelihood}, \enterm{log-likelihood}) gesucht:
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\begin{eqnarray}
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\begin{eqnarray}
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\theta_{mle} & = & \text{argmax}_{\theta}\; {\cal L}(\theta|x_1,x_2, \ldots x_n) \nonumber \\
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\theta_{mle} & = & \text{argmax}_{\theta}\; {\cal L}(\theta|x_1,x_2, \ldots x_n) \nonumber \\
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||||||
& = & \text{argmax}_{\theta}\; \log {\cal L}(\theta|x_1,x_2, \ldots x_n) \nonumber \\
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& = & \text{argmax}_{\theta}\; \log {\cal L}(\theta|x_1,x_2, \ldots x_n) \nonumber \\
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@ -73,7 +76,7 @@ $\theta$ maximiert dessen Likelhood?
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\begin{figure}[t]
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\begin{figure}[t]
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\includegraphics[width=1\textwidth]{mlemean}
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\includegraphics[width=1\textwidth]{mlemean}
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\titlecaption{\label{mlemeanfig} Maximum Likelihood Estimation des
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\titlecaption{\label{mlemeanfig} Maximum Likelihood Sch\"atzung des
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Mittelwerts.}{Oben: Die Daten zusammen mit drei m\"oglichen
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Mittelwerts.}{Oben: Die Daten zusammen mit drei m\"oglichen
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Normalverteilungen mit unterschiedlichen Mittelwerten (Pfeile) aus
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Normalverteilungen mit unterschiedlichen Mittelwerten (Pfeile) aus
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denen die Daten stammen k\"onnten. Unteln links: Die Likelihood
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denen die Daten stammen k\"onnten. Unteln links: Die Likelihood
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@ -121,7 +124,7 @@ diesem Mittelwert gezogen worden sind (\figref{mlemeanfig}).
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\section{Kurvenfit als Maximum-Likelihood Sch\"atzung}
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\section{Kurvenfit als Maximum-Likelihood Sch\"atzung}
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Beim Kurvenfit soll eine Funktion $f(x;\theta)$ mit den Parametern
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Beim \determ{Kurvenfit} soll eine Funktion $f(x;\theta)$ mit den Parametern
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$\theta$ an die Datenpaare $(x_i|y_i)$ durch Anpassung der Parameter
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$\theta$ an die Datenpaare $(x_i|y_i)$ durch Anpassung der Parameter
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$\theta$ gefittet werden. Wenn wir annehmen, dass die $y_i$ um die
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$\theta$ gefittet werden. Wenn wir annehmen, dass die $y_i$ um die
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||||||
entsprechenden Funktionswerte $f(x_i;\theta)$ mit einer
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entsprechenden Funktionswerte $f(x_i;\theta)$ mit einer
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@ -210,21 +213,21 @@ zur\"uckzugreifen \matlabfun{lsqcurvefit()}.
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\section{Fits von Wahrscheinlichkeitsverteilungen}
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\section{Fits von Wahrscheinlichkeitsverteilungen}
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Jetzt betrachten wir noch den Fall, bei dem wir die Parameter einer
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Jetzt betrachten wir noch den Fall, bei dem wir die Parameter einer
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Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion (z.B. den shape-Parameter einer
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Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion (z.B. den shape-Parameter einer
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Gamma-Verteilung) an ein Datenset fitten wollen.
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\determ{Gamma-Verteilung}) an ein Datenset fitten wollen.
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Ein erster Gedanke k\"onnte sein, die
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Ein erster Gedanke k\"onnte sein, die
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Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion durch Minimierung des quadratischen
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\determ[Wahrscheinlichkeitsdichte]{Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion}
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Abstands an ein Histogramm der Daten zu fitten. Das ist aber aus
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durch Minimierung des quadratischen Abstands an ein Histogramm der
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folgenden Gr\"unden nicht die Methode der Wahl: (i)
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Daten zu fitten. Das ist aber aus folgenden Gr\"unden nicht die
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Wahrscheinlichkeitsdichten k\"onnen nur positiv sein. Darum k\"onnen
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Methode der Wahl: (i) Wahrscheinlichkeitsdichten k\"onnen nur positiv
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insbesondere bei kleinen Werten die Daten nicht symmetrisch streuen,
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sein. Darum k\"onnen insbesondere bei kleinen Werten die Daten nicht
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wie es bei normalverteilten Daten der Fall ist. (ii) Die Datenwerte
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symmetrisch streuen, wie es bei normalverteilten Daten der Fall
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sind nicht unabh\"angig, da das normierte Histogram sich zu Eins
|
ist. (ii) Die Datenwerte sind nicht unabh\"angig, da das normierte
|
||||||
aufintegriert. Die beiden Annahmen normalverteilte und unabh\"angige
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Histogram sich zu Eins aufintegriert. Die beiden Annahmen
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Daten, die die Minimierung des quadratischen Abstands
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normalverteilte und unabh\"angige Daten, die die Minimierung des
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\eqnref{chisqmin} zu einem Maximum-Likelihood Sch\"atzer machen, sind
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quadratischen Abstands \eqnref{chisqmin} zu einem Maximum-Likelihood
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also verletzt. (iii) Das Histogramm h\"angt von der Wahl der
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Sch\"atzer machen, sind also verletzt. (iii) Das Histogramm h\"angt
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Klassenbreite ab (\figref{mlepdffig}).
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von der Wahl der Klassenbreite ab (\figref{mlepdffig}).
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\begin{figure}[t]
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\begin{figure}[t]
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\includegraphics[width=1\textwidth]{mlepdf}
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\includegraphics[width=1\textwidth]{mlepdf}
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@ -259,8 +262,9 @@ Aktivit\"at Eigenschaften von sensorischen Stimuli. z.B. im visuellen
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Kortex V1 die Orientierung eines Balkens. Traditionell wird die
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Kortex V1 die Orientierung eines Balkens. Traditionell wird die
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||||||
Antwort der Neurone f\"ur verschiedene Stimuli (z.B. verschiedene
|
Antwort der Neurone f\"ur verschiedene Stimuli (z.B. verschiedene
|
||||||
Orientierungen des Balkens) gemessen. Die mittlere Antwort der Neurone
|
Orientierungen des Balkens) gemessen. Die mittlere Antwort der Neurone
|
||||||
als Funktion eines Stimulusparameters ist dann die ``Tuning-curve''
|
als Funktion eines Stimulusparameters ist dann die
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||||||
(z.B. Feuerrate als Funktion des Orientierungswinkels).
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\enterm{Tuning-curve} (deutsch \determ{Abstimmkurve}, z.B. Feuerrate
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||||||
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als Funktion des Orientierungswinkels).
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||||||
\begin{figure}[tp]
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\begin{figure}[tp]
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\includegraphics[width=1\textwidth]{mlecoding}
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\includegraphics[width=1\textwidth]{mlecoding}
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||||||
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@ -156,15 +156,15 @@ korrigiert werden musss, wird es schwierig und zeitaufwendig.
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|||||||
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||||||
Plots in \matlab{} bestehen aus mehreren Elementen:
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Plots in \matlab{} bestehen aus mehreren Elementen:
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\begin{enumerate}
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\begin{enumerate}
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\item \enterm{Figure}: Dieses Element stellt die gesamte
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\item \enterm[figure]{Figure}: Dieses Element stellt die gesamte
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||||||
Zeichenf\"ache, das Blatt Papier, dar.
|
Zeichenf\"ache, das Blatt Papier, dar.
|
||||||
\item \enterm{Axes}: Das Koordinatensystem in welches gezeichnet wird.
|
\item \enterm[axes]{Axes}: Das Koordinatensystem in welches gezeichnet wird.
|
||||||
\item \enterm{Lines}: Die gezeichneten Datenplots wie Linien,
|
\item \enterm[lines]{Lines}: Die gezeichneten Datenplots wie Linien,
|
||||||
Fl\"achen, etc.
|
Fl\"achen, etc.
|
||||||
\item \enterm{Annotations}: Annotationen wie Textboxen oder auch
|
\item \enterm[annotations]{Annotations}: Annotationen wie Textboxen
|
||||||
Pfeile, die zum Hervorheben von Punkten, oder Abschnitten gedacht
|
oder auch Pfeile, die zum Hervorheben von Punkten, oder Abschnitten
|
||||||
sind.
|
gedacht sind.
|
||||||
\item \enterm{Legends}: Legenden der Datenplots.
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\item \enterm[legends]{Legends}: Legenden der Datenplots.
|
||||||
\end{enumerate}
|
\end{enumerate}
|
||||||
Jedes dieser Elemente bietet eine Vielzahl von
|
Jedes dieser Elemente bietet eine Vielzahl von
|
||||||
Einstellungsm\"oglichkeiten. Wie schon erw\"ahnt, k\"onnen diese
|
Einstellungsm\"oglichkeiten. Wie schon erw\"ahnt, k\"onnen diese
|
||||||
@ -355,7 +355,7 @@ der gerade aktiven Achse.
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|||||||
\subsection{Ver\"andern von Figure-Einstellungen}
|
\subsection{Ver\"andern von Figure-Einstellungen}
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|
|
||||||
\begin{table}[tp]
|
\begin{table}[tp]
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||||||
\titlecaption{Ausgew\"ahlte Eigenschaften der \codeterm{Figure}.}{Alle Eigenschaften der Figure findet man in der Hilfe von \matlab{} oder im \codeterm{Property Editor} wenn die Abbildung ausgew\"ahlt wurde (\figref{ploteditorfig}).}\label{plotfigureprops}
|
\titlecaption{Ausgew\"ahlte Eigenschaften der \enterm[figure]{Figure}.}{Alle Eigenschaften der Figure findet man in der Hilfe von \matlab{} oder im \codeterm{Property Editor} wenn die Abbildung ausgew\"ahlt wurde (\figref{ploteditorfig}).}\label{plotfigureprops}
|
||||||
\begin{tabular*}{1\textwidth}{lp{6.3cm}p{6cm}} \hline
|
\begin{tabular*}{1\textwidth}{lp{6.3cm}p{6cm}} \hline
|
||||||
\textbf{Eigenschaft} & \textbf{Beschreibung} & \textbf{Optionen} \\ \hline
|
\textbf{Eigenschaft} & \textbf{Beschreibung} & \textbf{Optionen} \\ \hline
|
||||||
\code{Color} & Hintergrundfarbe der Zeichenfl\"ache. & Beliebige RGB, CMYK ... Werte. \\
|
\code{Color} & Hintergrundfarbe der Zeichenfl\"ache. & Beliebige RGB, CMYK ... Werte. \\
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||||||
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@ -2,7 +2,7 @@
|
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\chapter{Analyse von Spiketrains}
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\chapter{Analyse von Spiketrains}
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\determ[Aktionspotential]{Aktionspotentiale} (\enterm{Spikes}) sind die Tr\"ager der
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\determ[Aktionspotential]{Aktionspotentiale} (\enterm{spikes}) sind die Tr\"ager der
|
||||||
Information in Nervensystemen. Dabei ist in erster Linie nur der
|
Information in Nervensystemen. Dabei ist in erster Linie nur der
|
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Zeitpunkt des Auftretens eines Aktionspotentials von Bedeutung. Die
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Zeitpunkt des Auftretens eines Aktionspotentials von Bedeutung. Die
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genaue Form des Aktionspotentials spielt keine oder nur eine
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genaue Form des Aktionspotentials spielt keine oder nur eine
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@ -10,7 +10,7 @@ untergeordnete Rolle.
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|||||||
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||||||
Nach etwas Vorverarbeitung haben elektrophysiologische Messungen
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Nach etwas Vorverarbeitung haben elektrophysiologische Messungen
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||||||
deshalb Listen von Spikezeitpunkten als Ergebniss --- sogenannte
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deshalb Listen von Spikezeitpunkten als Ergebniss --- sogenannte
|
||||||
\enterm{Spiketrains}. Diese Messungen k\"onnen wiederholt werden und
|
\enterm{spiketrains}. Diese Messungen k\"onnen wiederholt werden und
|
||||||
es ergeben sich mehrere \enterm{trials} von Spiketrains
|
es ergeben sich mehrere \enterm{trials} von Spiketrains
|
||||||
(\figref{rasterexamplesfig}).
|
(\figref{rasterexamplesfig}).
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||||||
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@ -79,8 +79,9 @@ Zeitpunkte der Ereignisse durch senkrechte Striche markiert werden.
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|||||||
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||||||
Die Intervalle $T_i=t_{i+1}-t_i$ zwischen aufeinanderfolgenden
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Die Intervalle $T_i=t_{i+1}-t_i$ zwischen aufeinanderfolgenden
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||||||
Ereignissen sind reelle, positive Zahlen. Bei Aktionspotentialen
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Ereignissen sind reelle, positive Zahlen. Bei Aktionspotentialen
|
||||||
heisen die Intervalle auch \enterm{Interspikeintervalle}. Deren Statistik
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heisen die Intervalle auch \determ{Interspikeintervalle}
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||||||
kann mit den \"ublichen Gr\"o{\ss}en beschrieben werden.
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(\enterm{interspike intervals}). Deren Statistik kann mit den
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||||||
|
\"ublichen Gr\"o{\ss}en beschrieben werden.
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||||||
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\begin{figure}[t]
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\begin{figure}[t]
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||||||
\includegraphics[width=1\textwidth]{isihexamples}\hfill
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\includegraphics[width=1\textwidth]{isihexamples}\hfill
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||||||
@ -104,9 +105,9 @@ kann mit den \"ublichen Gr\"o{\ss}en beschrieben werden.
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|||||||
\frac{1}{n}\sum\limits_{i=1}^n T_i$.
|
\frac{1}{n}\sum\limits_{i=1}^n T_i$.
|
||||||
\item Standardabweichung der Intervalle: $\sigma_{ISI} = \sqrt{\langle (T - \langle T
|
\item Standardabweichung der Intervalle: $\sigma_{ISI} = \sqrt{\langle (T - \langle T
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||||||
\rangle)^2 \rangle}$\vspace{1ex}
|
\rangle)^2 \rangle}$\vspace{1ex}
|
||||||
\item Variationskoeffizient (\enterm{coefficient of variation}): $CV_{ISI} =
|
\item \determ{Variationskoeffizient} (\enterm{coefficient of variation}): $CV_{ISI} =
|
||||||
\frac{\sigma_{ISI}}{\mu_{ISI}}$.
|
\frac{\sigma_{ISI}}{\mu_{ISI}}$.
|
||||||
\item Diffusions Koeffizient: $D_{ISI} =
|
\item \determ{Diffusionskoeffizient} (\enterm{diffusion coefficient}): $D_{ISI} =
|
||||||
\frac{\sigma_{ISI}^2}{2\mu_{ISI}^3}$.
|
\frac{\sigma_{ISI}^2}{2\mu_{ISI}^3}$.
|
||||||
\end{itemize}
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\end{itemize}
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||||||
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||||||
@ -139,9 +140,10 @@ sichtbar.
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|||||||
im Abstand des Lags $k$.}
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im Abstand des Lags $k$.}
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||||||
\end{figure}
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\end{figure}
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||||||
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||||||
Solche Ab\"angigkeiten werden durch die serielle Korrelation der
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Solche Ab\"angigkeiten werden durch die \determ{serielle
|
||||||
Intervalle quantifiziert. Das ist der Korrelationskoeffizient
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Korrelationen} (\enterm{serial correlations}) der Intervalle
|
||||||
zwischen aufeinander folgenden Intervallen getrennt durch lag $k$:
|
quantifiziert. Das ist der \determ{Korrelationskoeffizient} zwischen
|
||||||
|
aufeinander folgenden Intervallen getrennt durch lag $k$:
|
||||||
\[ \rho_k = \frac{\langle (T_{i+k} - \langle T \rangle)(T_i - \langle T \rangle) \rangle}{\langle (T_i - \langle T \rangle)^2\rangle} = \frac{{\rm cov}(T_{i+k}, T_i)}{{\rm var}(T_i)}
|
\[ \rho_k = \frac{\langle (T_{i+k} - \langle T \rangle)(T_i - \langle T \rangle) \rangle}{\langle (T_i - \langle T \rangle)^2\rangle} = \frac{{\rm cov}(T_{i+k}, T_i)}{{\rm var}(T_i)}
|
||||||
= {\rm corr}(T_{i+k}, T_i) \]
|
= {\rm corr}(T_{i+k}, T_i) \]
|
||||||
\"Ublicherweise wird die Korrelation $\rho_k$ gegen den Lag $k$
|
\"Ublicherweise wird die Korrelation $\rho_k$ gegen den Lag $k$
|
||||||
@ -170,10 +172,10 @@ durch folgende Sch\"atzer charakterisiert werden:
|
|||||||
\item Histogramm der counts $n_i$.
|
\item Histogramm der counts $n_i$.
|
||||||
\item Mittlere Anzahl von Ereignissen: $\mu_N = \langle n \rangle$.
|
\item Mittlere Anzahl von Ereignissen: $\mu_N = \langle n \rangle$.
|
||||||
\item Varianz der Anzahl: $\sigma_n^2 = \langle (n - \langle n \rangle)^2 \rangle$.
|
\item Varianz der Anzahl: $\sigma_n^2 = \langle (n - \langle n \rangle)^2 \rangle$.
|
||||||
\item Fano Faktor (Varianz geteilt durch Mittelwert): $F = \frac{\sigma_n^2}{\mu_n}$.
|
\item \determ{Fano Faktor} (Varianz geteilt durch Mittelwert): $F = \frac{\sigma_n^2}{\mu_n}$.
|
||||||
\end{itemize}
|
\end{itemize}
|
||||||
Insbesondere ist die mittlere Rate der Ereignisse $r$ (Spikes pro
|
Insbesondere ist die mittlere Rate der Ereignisse $r$ (Spikes pro
|
||||||
Zeit, \determ{Feuerrate}) gemessen in Hertz
|
Zeit, \determ{Feuerrate}) gemessen in Hertz \sindex[term]{Feuerrate!mittlere Rate}
|
||||||
\begin{equation}
|
\begin{equation}
|
||||||
\label{firingrate}
|
\label{firingrate}
|
||||||
r = \frac{\langle n \rangle}{W} \; .
|
r = \frac{\langle n \rangle}{W} \; .
|
||||||
@ -209,18 +211,18 @@ u.a. wegen dem Zentralen Grenzwertsatz die Standardverteilung. Eine
|
|||||||
\"ahnliche Rolle spielt bei Punktprozessen der \determ{Poisson
|
\"ahnliche Rolle spielt bei Punktprozessen der \determ{Poisson
|
||||||
Prozess}.
|
Prozess}.
|
||||||
|
|
||||||
Beim homogenen Poisson Prozess treten Ereignisse mit einer festen Rate
|
Beim \determ[Poisson Prozess!homogener]{homogenen Poisson Prozess}
|
||||||
$\lambda=\text{const.}$ auf und sind unabh\"angig von der Zeit $t$ und
|
treten Ereignisse mit einer festen Rate $\lambda=\text{const.}$ auf
|
||||||
unabh\"angig von den Zeitpunkten fr\"uherer Ereignisse
|
und sind unabh\"angig von der Zeit $t$ und unabh\"angig von den
|
||||||
(\figref{hompoissonfig}). Die Wahrscheinlichkeit zu irgendeiner Zeit
|
Zeitpunkten fr\"uherer Ereignisse (\figref{hompoissonfig}). Die
|
||||||
ein Ereigniss in einem kleinen Zeitfenster der Breite $\Delta t$ zu
|
Wahrscheinlichkeit zu irgendeiner Zeit ein Ereigniss in einem kleinen
|
||||||
bekommen ist
|
Zeitfenster der Breite $\Delta t$ zu bekommen ist
|
||||||
\begin{equation}
|
\begin{equation}
|
||||||
\label{hompoissonprob}
|
\label{hompoissonprob}
|
||||||
P = \lambda \cdot \Delta t \; .
|
P = \lambda \cdot \Delta t \; .
|
||||||
\end{equation}
|
\end{equation}
|
||||||
Beim inhomogenen Poisson Prozess h\"angt die Rate $\lambda$ von der
|
Beim \determ[Poisson Prozess!inhomogener]{inhomogenen Poisson Prozess}
|
||||||
Zeit ab: $\lambda = \lambda(t)$.
|
h\"angt die Rate $\lambda$ von der Zeit ab: $\lambda = \lambda(t)$.
|
||||||
|
|
||||||
\begin{exercise}{poissonspikes.m}{}
|
\begin{exercise}{poissonspikes.m}{}
|
||||||
Schreibe eine Funktion \code{poissonspikes()}, die die Spikezeiten
|
Schreibe eine Funktion \code{poissonspikes()}, die die Spikezeiten
|
||||||
@ -253,14 +255,15 @@ Der homogene Poissonprozess hat folgende Eigenschaften:
|
|||||||
\item Das mittlere Intervall ist $\mu_{ISI} = \frac{1}{\lambda}$ .
|
\item Das mittlere Intervall ist $\mu_{ISI} = \frac{1}{\lambda}$ .
|
||||||
\item Die Varianz der Intervalle ist $\sigma_{ISI}^2 = \frac{1}{\lambda^2}$ .
|
\item Die Varianz der Intervalle ist $\sigma_{ISI}^2 = \frac{1}{\lambda^2}$ .
|
||||||
\item Der Variationskoeffizient ist also immer $CV_{ISI} = 1$ .
|
\item Der Variationskoeffizient ist also immer $CV_{ISI} = 1$ .
|
||||||
\item Die seriellen Korrelationen $\rho_k =0$ f\"ur $k>0$, da das
|
\item Die \determ[serielle Korrelationen]{seriellen Korrelationen}
|
||||||
Auftreten der Ereignisse unabh\"angig von der Vorgeschichte ist. Ein
|
$\rho_k =0$ f\"ur $k>0$, da das Auftreten der Ereignisse
|
||||||
solcher Prozess wird auch \determ{Erneuerungsprozess} genannt (\enterm{renewal
|
unabh\"angig von der Vorgeschichte ist. Ein solcher Prozess wird
|
||||||
process}).
|
auch \determ{Erneuerungsprozess} genannt (\enterm{renewal process}).
|
||||||
\item Die Anzahl der Ereignisse $k$ innerhalb eines Fensters der L\"ange W ist Poissonverteilt:
|
\item Die Anzahl der Ereignisse $k$ innerhalb eines Fensters der
|
||||||
|
L\"ange W ist \determ[Poisson-Verteilung]{Poissonverteilt}:
|
||||||
\[ P(k) = \frac{(\lambda W)^ke^{\lambda W}}{k!} \]
|
\[ P(k) = \frac{(\lambda W)^ke^{\lambda W}}{k!} \]
|
||||||
(\figref{hompoissoncountfig})
|
(\figref{hompoissoncountfig})
|
||||||
\item Der Fano Faktor ist immer $F=1$ .
|
\item Der \determ{Fano Faktor} ist immer $F=1$ .
|
||||||
\end{itemize}
|
\end{itemize}
|
||||||
|
|
||||||
\begin{exercise}{hompoissonspikes.m}{}
|
\begin{exercise}{hompoissonspikes.m}{}
|
||||||
@ -322,18 +325,20 @@ Abbildung \ref{psthfig} n\"aher erl\"autert.
|
|||||||
\end{figure}
|
\end{figure}
|
||||||
|
|
||||||
Ein sehr einfacher Weg, die zeitabh\"angige Feuerrate zu bestimmen ist
|
Ein sehr einfacher Weg, die zeitabh\"angige Feuerrate zu bestimmen ist
|
||||||
die sogenannte \determ{instantane Feuerrate}. Dabei wird die Feuerrate
|
die sogenannte \determ[Feuerrate!instantane]{instantane Feuerrate}
|
||||||
aus dem Kehrwert der Interspikeintervalle, der Zeit zwischen zwei
|
(\enterm[firing rate!instantaneous]{instantaneous firing rate}). Dabei
|
||||||
aufeinander folgenden Aktionspotentialen (\figref{instrate} A),
|
wird die Feuerrate aus dem Kehrwert der Interspikeintervalle, der Zeit
|
||||||
bestimmt. Die abgesch\"atzte Feuerrate (\figref{instrate} B) ist
|
zwischen zwei aufeinander folgenden Aktionspotentialen
|
||||||
g\"ultig f\"ur das gesammte Interspikeintervall. Diese Methode hat den
|
(\figref{instrate} A), bestimmt. Die abgesch\"atzte Feuerrate
|
||||||
Vorteil, dass sie sehr einfach zu berechnen ist und keine Annahme
|
(\figref{instrate} B) ist g\"ultig f\"ur das gesammte
|
||||||
\"uber eine relevante Zeitskala (der Kodierung oder des
|
Interspikeintervall. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie sehr
|
||||||
Auslesemechanismus der postsynaptischen Zelle) macht. $r(t)$ ist
|
einfach zu berechnen ist und keine Annahme \"uber eine relevante
|
||||||
allerdings keine kontinuierliche Funktion, die Spr\"unge in der
|
Zeitskala (der Kodierung oder des Auslesemechanismus der
|
||||||
Feuerrate k\"onnen f\"ur manche Analysen nachteilig sein. Au{\ss}erdem
|
postsynaptischen Zelle) macht. $r(t)$ ist allerdings keine
|
||||||
wird die Feuerrate nie gleich Null, auch wenn lange keine Aktionspotentiale
|
kontinuierliche Funktion, die Spr\"unge in der Feuerrate k\"onnen
|
||||||
generiert wurden.
|
f\"ur manche Analysen nachteilig sein. Au{\ss}erdem wird die Feuerrate
|
||||||
|
nie gleich Null, auch wenn lange keine Aktionspotentiale generiert
|
||||||
|
wurden.
|
||||||
|
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||||||
\begin{exercise}{instantaneousRate.m}{}
|
\begin{exercise}{instantaneousRate.m}{}
|
||||||
Implementiere die Absch\"atzung der Feuerrate auf Basis der
|
Implementiere die Absch\"atzung der Feuerrate auf Basis der
|
||||||
@ -378,9 +383,9 @@ Bei der Binning-Methode wird die Zeitachse in gleichm\"aßige
|
|||||||
Abschnitte (Bins) eingeteilt und die Anzahl Aktionspotentiale, die in
|
Abschnitte (Bins) eingeteilt und die Anzahl Aktionspotentiale, die in
|
||||||
die jeweiligen Bins fallen, gez\"ahlt (\figref{binpsth} A). Um diese
|
die jeweiligen Bins fallen, gez\"ahlt (\figref{binpsth} A). Um diese
|
||||||
Z\"ahlungen in die Feuerrate umzurechnen muss noch mit der Binweite
|
Z\"ahlungen in die Feuerrate umzurechnen muss noch mit der Binweite
|
||||||
normiert werden. Das ist fast so, wie beim Absch\"atzen einer
|
normiert werden. Das ist \"aquivalent zur Absch\"atzung einer
|
||||||
Wahrscheinlichkeitsdichte. Es kann auch die \code{hist()} Funktion zur
|
Wahrscheinlichkeitsdichte. Es kann auch die \code{hist()} Funktion zur
|
||||||
Bestimmung des PSTHs verwendet werden.
|
Bestimmung des PSTHs verwendet werden. \sindex[term]{Feuerrate!Binningmethode}
|
||||||
|
|
||||||
Die bestimmte Feuerrate gilt f\"ur das gesamte Bin (\figref{binpsth}
|
Die bestimmte Feuerrate gilt f\"ur das gesamte Bin (\figref{binpsth}
|
||||||
B). Das so berechnete PSTH hat wiederum eine stufige Form, die von der
|
B). Das so berechnete PSTH hat wiederum eine stufige Form, die von der
|
||||||
@ -422,7 +427,7 @@ wobei $\omega(\tau)$ der Filterkern und $\rho(t)$ die bin\"are Antwort
|
|||||||
ist. Bildlich geprochen wird jede 1 in $\rho(t)$ durch den Filterkern
|
ist. Bildlich geprochen wird jede 1 in $\rho(t)$ durch den Filterkern
|
||||||
ersetzt (Abbildung \ref{convrate} A). Wenn der Kern richtig normiert
|
ersetzt (Abbildung \ref{convrate} A). Wenn der Kern richtig normiert
|
||||||
wurde (Integral gleich Eins), ergibt sich die Feuerrate direkt aus der
|
wurde (Integral gleich Eins), ergibt sich die Feuerrate direkt aus der
|
||||||
\"Uberlagerung der Kerne (Abb. \ref{convrate} B).
|
\"Uberlagerung der Kerne (Abb. \ref{convrate} B). \sindex[term]{Feuerrate!Faltungsmethode}
|
||||||
|
|
||||||
Die Faltungsmethode f\"uhrt, anders als die anderen Methoden, zu einer
|
Die Faltungsmethode f\"uhrt, anders als die anderen Methoden, zu einer
|
||||||
stetigen Funktion was insbesondere f\"ur spektrale Analysen von
|
stetigen Funktion was insbesondere f\"ur spektrale Analysen von
|
||||||
@ -439,8 +444,9 @@ Spiketrains.
|
|||||||
\section{Spike-triggered Average}
|
\section{Spike-triggered Average}
|
||||||
Die graphischer Darstellung der Feuerrate allein reicht nicht aus um
|
Die graphischer Darstellung der Feuerrate allein reicht nicht aus um
|
||||||
den Zusammenhang zwischen neuronaler Antwort und einem Stimulus zu
|
den Zusammenhang zwischen neuronaler Antwort und einem Stimulus zu
|
||||||
analysieren. Eine Methode um mehr \"uber diesen Zusammenhang zu erfahren,
|
analysieren. Eine Methode um mehr \"uber diesen Zusammenhang zu
|
||||||
ist der \enterm{Spike-triggered average} (\enterm[STA|see{Spike-triggered average}]{STA}). Der STA
|
erfahren, ist der \enterm{spike-triggered average}
|
||||||
|
(\enterm[STA|see{spike-triggered average}]{STA}). Der STA
|
||||||
\begin{equation}
|
\begin{equation}
|
||||||
STA(\tau) = \langle s(t - \tau) \rangle = \frac{1}{N} \sum_{i=1}^{N} s(t_i - \tau)
|
STA(\tau) = \langle s(t - \tau) \rangle = \frac{1}{N} \sum_{i=1}^{N} s(t_i - \tau)
|
||||||
\end{equation}
|
\end{equation}
|
||||||
|
@ -913,17 +913,18 @@ Abschnitte wiederholt ausf\"uhren will.
|
|||||||
\subsubsection{Die \code{for} -- Schleife}
|
\subsubsection{Die \code{for} -- Schleife}
|
||||||
|
|
||||||
Der am h\"aufigsten benutzte Vertreter der Schleifen ist die
|
Der am h\"aufigsten benutzte Vertreter der Schleifen ist die
|
||||||
\codeterm{for-Schleife}. Sie besteht aus dem \codeterm{Schleifenkopf} und
|
\codeterm{for-Schleife}. Sie besteht aus dem
|
||||||
dem \codeterm{Schleifenk\"orper}. Der Kopf regelt, wie h\"aufig der Code
|
\codeterm[Schleife!Schleifenkopf]{Schleifenkopf} und dem
|
||||||
im K\"orper ausgef\"uhrt wird. Der Schleifenkopf beginnt mit dem
|
\codeterm[Schleife!Schleifenk{\"o}rper]{Schleifenk\"orper}. Der Kopf
|
||||||
Schl\"usselwort \code{for} auf welches folgend die
|
regelt, wie h\"aufig der Code im K\"orper ausgef\"uhrt wird. Der
|
||||||
\codeterm{Laufvariable} definiert wird. In \matlab ``l\"auft''/iteriert
|
Schleifenkopf beginnt mit dem Schl\"usselwort \code{for} auf welches
|
||||||
eine for-Schleife immer(!) \"uber einen Vektor. Die
|
folgend die \codeterm{Laufvariable} definiert wird. In \matlab
|
||||||
\codeterm{Laufvariable} nimmt mit jeder Iteration einen Wert dieses
|
``l\"auft''/iteriert eine for-Schleife immer(!) \"uber einen
|
||||||
Vektors an. Im Schleifenk\"orper k\"onnen beliebige Anweisungen
|
Vektor. Die \codeterm{Laufvariable} nimmt mit jeder Iteration einen
|
||||||
ausgef\"uhrt werden. Die Schleife wird durch das Schl\"usselwort
|
Wert dieses Vektors an. Im Schleifenk\"orper k\"onnen beliebige
|
||||||
\code{end} beendet. Listing \ref{looplisting} zeigt das
|
Anweisungen ausgef\"uhrt werden. Die Schleife wird durch das
|
||||||
Grundger\"ust einer for-Schleife.
|
Schl\"usselwort \code{end} beendet. Listing \ref{looplisting} zeigt
|
||||||
|
das Grundger\"ust einer for-Schleife.
|
||||||
|
|
||||||
\begin{lstlisting}[caption={Beispiel einer \varcode{for} Schleife. Die Laufvariable \varcode{x} nimmt mit jeder Iteration der Schleife einen Wert des Vektors \varcode{1:5} an.}, label=looplisting]
|
\begin{lstlisting}[caption={Beispiel einer \varcode{for} Schleife. Die Laufvariable \varcode{x} nimmt mit jeder Iteration der Schleife einen Wert des Vektors \varcode{1:5} an.}, label=looplisting]
|
||||||
for x = 1:5
|
for x = 1:5
|
||||||
@ -1143,12 +1144,12 @@ wird, dann wird es Zeile f\"ur Zeile von oben nach unten ausgef\"uhrt.
|
|||||||
|
|
||||||
\matlab{} kennt drei Arten von Programmen:
|
\matlab{} kennt drei Arten von Programmen:
|
||||||
\begin{enumerate}
|
\begin{enumerate}
|
||||||
\item Skripte
|
\item \codeterm[Skript]{Skripte}
|
||||||
\item Funktionen
|
\item \codeterm[Funktion]{Funktionen}
|
||||||
\item Objekte (werden wir ignorieren)
|
\item \codeterm[Objekt]{Objekte} (werden wir hier nicht behandeln)
|
||||||
\end{enumerate}
|
\end{enumerate}
|
||||||
Alle Programme werden in den sogenannten \codeterm{m-files} gespeichert
|
Alle Programme werden in den sogenannten \codeterm{m-files} gespeichert
|
||||||
(z.B. \emph{meinProgramm.m}). Um sie zu benutzen werden sie von der
|
(z.B. \file{meinProgramm.m}). Um sie zu benutzen werden sie von der
|
||||||
Kommandozeile aufgerufen oder in anderen Programmen
|
Kommandozeile aufgerufen oder in anderen Programmen
|
||||||
verwendet. Programme erh\"ohen die Wiederverwertbarkeit von
|
verwendet. Programme erh\"ohen die Wiederverwertbarkeit von
|
||||||
Programmcode. Bislang haben wir ausschlie{\ss}lich Skripte
|
Programmcode. Bislang haben wir ausschlie{\ss}lich Skripte
|
||||||
@ -1161,7 +1162,7 @@ definierte Variable und weist ihr einen neuen Wert zu, dann kann das
|
|||||||
erw\"unscht und praktisch sein. Wenn es aber unbeabsichtigt passiert
|
erw\"unscht und praktisch sein. Wenn es aber unbeabsichtigt passiert
|
||||||
kann es zu Fehlern kommen, die nur sehr schwer erkennbar sind, da ja
|
kann es zu Fehlern kommen, die nur sehr schwer erkennbar sind, da ja
|
||||||
jedes Skript f\"ur sich enwandtfrei arbeitet. Eine L\"osung f\"ur
|
jedes Skript f\"ur sich enwandtfrei arbeitet. Eine L\"osung f\"ur
|
||||||
dieses Problem bieten die \codeterm{Funktionen}.
|
dieses Problem bieten die \codeterm[Funktion]{Funktionen}.
|
||||||
|
|
||||||
\subsection{Funktionen}
|
\subsection{Funktionen}
|
||||||
|
|
||||||
@ -1254,18 +1255,20 @@ hei{\ss}en soll, (ii) welche Information sie ben\"otigt und (iii)
|
|||||||
welche Daten sie zur\"uckliefern soll.
|
welche Daten sie zur\"uckliefern soll.
|
||||||
|
|
||||||
\begin{enumerate}
|
\begin{enumerate}
|
||||||
\item \codeterm{Name}: der Name sollte beschreiben, was die Funktion
|
\item \codeterm[Funktion!Name]{Name}: der Name sollte beschreiben, was
|
||||||
tut. In diesem Fall berechnet sie einen Sinus. Ein geeigneter Name
|
die Funktion tut. In diesem Fall berechnet sie einen Sinus. Ein
|
||||||
w\"are also \code{calculate\_sinewave()}.
|
geeigneter Name w\"are also \code{calculate\_sinewave()}.
|
||||||
\item \codeterm{Argumente}: die zu brechnende Sinusschwingung sei durch
|
\item \codeterm[Funktion!Argumente]{Argumente}: die zu brechnende
|
||||||
ihre Frequenz und die Amplitude bestimmt. Des Weiteren soll noch
|
Sinusschwingung sei durch ihre Frequenz und die Amplitude
|
||||||
festgelegt werden, wie lang der Sinus sein soll und mit welcher
|
bestimmt. Des Weiteren soll noch festgelegt werden, wie lang der
|
||||||
zeitlichen Aufl\"osung gerechnet werden soll. Es werden also vier
|
Sinus sein soll und mit welcher zeitlichen Aufl\"osung gerechnet
|
||||||
Argumente ben\"otigt, sie k\"onnten hei{\ss}en: \varcode{varamplitude},
|
werden soll. Es werden also vier Argumente ben\"otigt, sie k\"onnten
|
||||||
\varcode{frequency}, \varcode{t\_max}, \varcode{t\_step}.
|
hei{\ss}en: \varcode{varamplitude}, \varcode{frequency},
|
||||||
\item \codeterm{R\"uckgabewerte}: Um den Sinus korrekt darstellen zu k\"onnen brauchen wir die
|
\varcode{t\_max}, \varcode{t\_step}.
|
||||||
Zeitachse und die entsprechenden Werte. Es werden also zwei
|
\item \codeterm[Funktion!R{\"u}ckgabewerte]{R\"uckgabewerte}: Um den
|
||||||
Variablen zur\"uckgegeben: \varcode{time}, \varcode{sine}
|
Sinus korrekt darstellen zu k\"onnen brauchen wir die Zeitachse und
|
||||||
|
die entsprechenden Werte. Es werden also zwei Variablen
|
||||||
|
zur\"uckgegeben: \varcode{time}, \varcode{sine}
|
||||||
\end{enumerate}
|
\end{enumerate}
|
||||||
Mit dieser Information ist es nun gut m\"oglich die Funktion zu
|
Mit dieser Information ist es nun gut m\"oglich die Funktion zu
|
||||||
implementieren (Listing \ref{sinefunctionlisting}).
|
implementieren (Listing \ref{sinefunctionlisting}).
|
||||||
@ -1309,7 +1312,7 @@ function plot_sinewave(x_data, y_data, name)
|
|||||||
\paragraph{III. Erstellen eines Skriptes zur Koordinierung}
|
\paragraph{III. Erstellen eines Skriptes zur Koordinierung}
|
||||||
Die letzte Aufgabe ist die Koordinierung der Berechung und des
|
Die letzte Aufgabe ist die Koordinierung der Berechung und des
|
||||||
Plottens f\"ur mehrere Amplituden. Das ist die klassische Aufgabe
|
Plottens f\"ur mehrere Amplituden. Das ist die klassische Aufgabe
|
||||||
f\"ur ein Skript. Auch hier gilt es einen ausdrucksvollen Name zu
|
f\"ur ein \codeterm{Skript}. Auch hier gilt es einen ausdrucksvollen Name zu
|
||||||
finden. Da es keine Argumente und R\"uckgabewerte gibt, m\"ussen die
|
finden. Da es keine Argumente und R\"uckgabewerte gibt, m\"ussen die
|
||||||
ben\"otigten Informationen direkt in dem Skript defniniert werden. Es
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ben\"otigten Informationen direkt in dem Skript defniniert werden. Es
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werden ben\"otigt: ein Vektor f\"ur die Amplituden, je eine Variable
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werden ben\"otigt: ein Vektor f\"ur die Amplituden, je eine Variable
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@ -302,7 +302,7 @@ ob dieser Teil des Programms nicht in eine eigene Funktion ausgelagert
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werden sollte. Fast immer kann dies bejaht werden.
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werden sollte. Fast immer kann dies bejaht werden.
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Abschnitte nicht auszulagern f\"uhrt zu sehr langen
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Abschnitte nicht auszulagern f\"uhrt zu sehr langen
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\codeterm{m-Files}, die leicht un\"ubersichtlich werden. Diese Art von
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\codeterm{m-files}, die leicht un\"ubersichtlich werden. Diese Art von
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Code wird \codeterm{Spaghetticode} genannt. Es ist h\"ochste Zeit
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Code wird \codeterm{Spaghetticode} genannt. Es ist h\"ochste Zeit
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\"uber Auslagerung in Funktionen nachzudenken.
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\"uber Auslagerung in Funktionen nachzudenken.
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@ -318,25 +318,28 @@ Code wird \codeterm{Spaghetticode} genannt. Es ist h\"ochste Zeit
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\subsection{Lokale Funktionen und geschachtelte Funktionen}
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\subsection{Lokale Funktionen und geschachtelte Funktionen}
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Das Auslagern von Funktionalit\"at in eigene Funktionen f\"uhrt
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Das Auslagern von Funktionalit\"at in eigene Funktionen f\"uhrt dazu,
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dazu, dass eine F\"ulle von Dateien erzeugt wird, die die
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dass eine F\"ulle von Dateien erzeugt wird, die die
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\"Ubersichtlichkeit nicht unbedingt erh\"oht. Wenn die auszulagernde
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\"Ubersichtlichkeit nicht unbedingt erh\"oht. Wenn die auszulagernde
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||||||
Funktionalit\"at an vielen Stellen ben\"otigt wird ist es
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Funktionalit\"at an vielen Stellen ben\"otigt wird ist es dennoch
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dennoch sinnvoll dies zu tun. Wenn nicht, dann bietet \matlab{} die
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sinnvoll dies zu tun. Wenn nicht, dann bietet \matlab{} die
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M\"oglichkeit sogenannte \codeterm{lokale Funktionen} oder auch
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M\"oglichkeit sogenannte \codeterm[Funktion!lokale]{lokale Funktionen}
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\codeterm{geschachtelte Funktionen} (\enterm{nested functions}) zu
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oder auch \codeterm[Funktion!geschachtelte|see{lokale}]{geschachtelte
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erstellen. Listing \ref{localfunctions} zeigt ein Beispiel f\"ur eine
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Funktionen} (\enterm{nested functions}) zu erstellen. Listing
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lokale Funktion.
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\ref{localfunctions} zeigt ein Beispiel f\"ur eine lokale Funktion.
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\lstinputlisting[label=localfunctions, caption={Lokale Funktionen erh\"ohen die Lesbarkeit sind aber nur innerhalb der definierenden Datei verf\"ugbar.}]{calculate_sines.m}
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\lstinputlisting[label=localfunctions, caption={Lokale Funktionen
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erh\"ohen die Lesbarkeit sind aber nur innerhalb der definierenden
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Datei verf\"ugbar.}]{calculate_sines.m}
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Lokale Funktionen existieren in der gleichen Datei und sind nur dort
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Lokale Funktionen existieren in der gleichen Datei und sind nur dort
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verf\"ugbar. Jede Funktion hat ihren eigenen G\"ultigkeitsbereich, das
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verf\"ugbar. Jede Funktion hat ihren eigenen G\"ultigkeitsbereich, das
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||||||
hei{\ss}t, dass Variablen aus den aufrufenden Funktionen nicht
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hei{\ss}t, dass Variablen aus den aufrufenden Funktionen nicht
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sichtbar sind. Bei sogenannten \codeterm[geschachtelte Funktionen]{geschachtelten Funktionen}
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sichtbar sind. Bei sogenannten
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ist das anders. Diese werden innerhalb eines Funktionsk\"orpers
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\codeterm[Funktion!geschachtelte|see{lokale}]{geschachtelten
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(zwischen den Schl\"usselworten \code{function} und dem
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Funktionen} ist das anders. Diese werden innerhalb eines
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\code{end} definiert und k\"onnen auf alle Variablen der
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Funktionsk\"orpers (zwischen den Schl\"usselworten \code{function} und
|
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dem \code{end} definiert und k\"onnen auf alle Variablen der
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||||||
``Mutterfunktion'' zugreifen und diese auch ver\"andern. Folglich
|
``Mutterfunktion'' zugreifen und diese auch ver\"andern. Folglich
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sollten sie nur mit Bedacht eingesetzt werden.
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sollten sie nur mit Bedacht eingesetzt werden.
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@ -403,8 +406,11 @@ diese sollten dann beachtet werden.
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Wiederholte Programmabschnitte sollten in Funktionen ausgelagert
|
Wiederholte Programmabschnitte sollten in Funktionen ausgelagert
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werden. Wenn diese nicht von globalem Interesse sind, kann mit
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werden. Wenn diese nicht von globalem Interesse sind, kann mit
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\codeterm{lokalen} oder \codeterm{geschachtelten Funktionen} die
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\codeterm[Funktion!lokale]{lokalen} oder
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||||||
\"Ubersichtlichkeit erh\"oht werden.
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\codeterm[Funktion!geschachtelte|see{lokale}]{geschachtelten
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Funktionen} die \"Ubersichtlichkeit erh\"oht werden.
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\noindent Es lohnt sich auf den eigenen Programmierstil zu achten!\footnote{Literatur zum Programmierstil: z.B. Robert C. Martin: \textit{Clean
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Code: A Handbook of Agile Software Craftmanship}, Prentice Hall}
|
\noindent Es lohnt sich auf den eigenen Programmierstil zu
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achten!\footnote{Literatur zum Programmierstil: z.B. Robert C. Martin:
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\textit{Clean Code: A Handbook of Agile Software Craftmanship},
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||||||
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Prentice Hall}
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@ -68,9 +68,9 @@ Summe k\"onnen wir genauso gut fordern, dass der \emph{mittlere} Abstand
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der Menge der $N$ Datenpaare $(x_i, y_i)$ gegeben die Modellvorhersagen
|
der Menge der $N$ Datenpaare $(x_i, y_i)$ gegeben die Modellvorhersagen
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$y_i^{est}$ klein sein soll.
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$y_i^{est}$ klein sein soll.
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||||||
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||||||
Am h\"aufigsten wird jedoch bei einem Kurvenfit der \determ{mittlere
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Am h\"aufigsten wird jedoch bei einem Kurvenfit der \determ[mittlerer
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quadratische Abstand} (\enterm{mean squared distance} oder
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quadratische Abstand]{mittlere quadratische Abstand} (\enterm{mean
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\enterm{mean squared error})
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squared distance} oder \enterm{mean squared error})
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\begin{equation}
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\begin{equation}
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\label{meansquarederror}
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\label{meansquarederror}
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f_{mse}(\{(x_i, y_i)\}|\{y^{est}_i\}) = \frac{1}{N} \sum_{i=1}^N (y_i - y^{est}_i)^2
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f_{mse}(\{(x_i, y_i)\}|\{y^{est}_i\}) = \frac{1}{N} \sum_{i=1}^N (y_i - y^{est}_i)^2
|
||||||
@ -130,7 +130,8 @@ f\"ur die Zielfunktion
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|||||||
den mittleren quadratischen Abstand der Datenpaare $(x_i, y_i)$
|
den mittleren quadratischen Abstand der Datenpaare $(x_i, y_i)$
|
||||||
gegeben die Parameterwerte $m$ und $b$ der Geradengleichung. Ziel des
|
gegeben die Parameterwerte $m$ und $b$ der Geradengleichung. Ziel des
|
||||||
Kurvenfits ist es, die Werte f\"ur $m$ und $b$ so zu optimieren, dass
|
Kurvenfits ist es, die Werte f\"ur $m$ und $b$ so zu optimieren, dass
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||||||
der Fehler \eqnref{mseline} minimal wird.
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der Fehler \eqnref{mseline} minimal wird (\determ{Methode der
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kleinsten Quadrate}, \enterm{least square error}).
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\begin{exercise}{lsqError.m}{}
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\begin{exercise}{lsqError.m}{}
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||||||
Implementiere die Zielfunktion f\"ur die Optimierung mit der
|
Implementiere die Zielfunktion f\"ur die Optimierung mit der
|
||||||
@ -160,7 +161,7 @@ $f_{cost}(m,b)$, die die beiden Variablen $m$ und $b$ auf einen
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|||||||
Fehlerwert abbildet.
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Fehlerwert abbildet.
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||||||
Es gibt also f\"ur jeden Punkt in der sogenannten
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Es gibt also f\"ur jeden Punkt in der sogenannten
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||||||
\emph{Fehlerfl\"ache} einen Fehlerwert. In diesem Beispiel eines
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\determ{Fehlerfl\"ache} einen Fehlerwert. In diesem Beispiel eines
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||||||
2-dimensionalen Problems (zwei freie Parameter) kann die
|
2-dimensionalen Problems (zwei freie Parameter) kann die
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||||||
Fehlerfl\"ache graphisch durch einen 3-d \enterm{surface-plot}
|
Fehlerfl\"ache graphisch durch einen 3-d \enterm{surface-plot}
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||||||
dargestellt werden. Dabei werden auf der $x$- und der $y$-Achse die
|
dargestellt werden. Dabei werden auf der $x$- und der $y$-Achse die
|
||||||
@ -278,7 +279,7 @@ Kostenfunktion verwenden. Da die Kugel immer entlang des steilsten
|
|||||||
Gef\"alles rollt, ben\"otigen wir Information \"uber die Richtung des
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Gef\"alles rollt, ben\"otigen wir Information \"uber die Richtung des
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||||||
Gef\"alles an der jeweils aktuellen Position.
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Gef\"alles an der jeweils aktuellen Position.
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||||||
Der Gradient (Box~\ref{partialderivativebox}) der Kostenfunktion
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Der \determ{Gradient} (Box~\ref{partialderivativebox}) der Kostenfunktion
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\[ \nabla f_{cost}(m,b) = \left( \frac{\partial e(m,b)}{\partial m},
|
\[ \nabla f_{cost}(m,b) = \left( \frac{\partial e(m,b)}{\partial m},
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||||||
\frac{\partial f(m,b)}{\partial b} \right) \] bzgl. der beiden
|
\frac{\partial f(m,b)}{\partial b} \right) \] bzgl. der beiden
|
||||||
Parameter $m$ und $b$ der Geradengleichung ist ein Vektor, der in
|
Parameter $m$ und $b$ der Geradengleichung ist ein Vektor, der in
|
||||||
@ -327,7 +328,7 @@ partielle Ableitung nach $m$ durch
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\section{Gradientenabstieg}
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\section{Gradientenabstieg}
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Zu guter Letzt muss nur noch der Gradientenabstieg implementiert
|
Zu guter Letzt muss nur noch der \determ{Gradientenabstieg} implementiert
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||||||
werden. Die daf\"ur ben\"otigten Zutaten haben wir aus den
|
werden. Die daf\"ur ben\"otigten Zutaten haben wir aus den
|
||||||
vorangegangenen \"Ubungen bereits vorbereitet. Wir brauchen: 1. Die Fehlerfunktion
|
vorangegangenen \"Ubungen bereits vorbereitet. Wir brauchen: 1. Die Fehlerfunktion
|
||||||
(\code{meanSquareError()}), 2. die Zielfunktion (\code{lsqError()})
|
(\code{meanSquareError()}), 2. die Zielfunktion (\code{lsqError()})
|
||||||
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@ -34,10 +34,10 @@ der Daten eingesetzt:
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|||||||
nicht unbedingt identsich mit dem Modus.}
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nicht unbedingt identsich mit dem Modus.}
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\end{figure}
|
\end{figure}
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||||||
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||||||
Der Modus ist der h\"aufigste Wert, d.h. die Position des Maximums
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Der \determ{Modus} ist der h\"aufigste Wert, d.h. die Position des Maximums
|
||||||
einer Wahrscheinlichkeitsverteilung.
|
einer Wahrscheinlichkeitsverteilung.
|
||||||
|
|
||||||
Der Median teilt eine Liste von Messwerten so in zwei H\"alften, dass
|
Der \determ{Median} teilt eine Liste von Messwerten so in zwei H\"alften, dass
|
||||||
die eine H\"alfte der Daten nicht gr\"o{\ss}er und die andere H\"alfte
|
die eine H\"alfte der Daten nicht gr\"o{\ss}er und die andere H\"alfte
|
||||||
nicht kleiner als der Median ist (\figref{medianfig}).
|
nicht kleiner als der Median ist (\figref{medianfig}).
|
||||||
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||||||
@ -61,10 +61,11 @@ nicht kleiner als der Median ist (\figref{medianfig}).
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|||||||
\end{exercise}
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\end{exercise}
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||||||
Eine Wahrscheinlichkeitsverteilung kann weiter durch die Position
|
Eine Wahrscheinlichkeitsverteilung kann weiter durch die Position
|
||||||
ihrere Quartile charakterisiert werden. Zwischen den Quartilen liegen
|
ihrere \determ[Quartil]{Quartile} charakterisiert werden. Zwischen den
|
||||||
jeweils 25\,\% der Daten (\figref{quartilefig}). Perzentile erlauben
|
Quartilen liegen jeweils 25\,\% der Daten
|
||||||
eine feinere Einteilung. Das 3. Quartil ist das 75. Perzentil, da
|
(\figref{quartilefig}). Perzentile erlauben eine feinere
|
||||||
75\,\% der Daten unterhalb des 3. Quartils liegen.
|
Einteilung. Das 3. Quartil ist das 75. Perzentil, da 75\,\% der Daten
|
||||||
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unterhalb des 3. Quartils liegen.
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\begin{figure}[t]
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\begin{figure}[t]
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\includegraphics[width=1\textwidth]{quartile}
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\includegraphics[width=1\textwidth]{quartile}
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@ -90,11 +91,11 @@ eine feinere Einteilung. Das 3. Quartil ist das 75. Perzentil, da
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|||||||
normalverteilte Zufallszahlen.}
|
normalverteilte Zufallszahlen.}
|
||||||
\end{figure}
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\end{figure}
|
||||||
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||||||
Box-Whisker Plots sind eine h\"aufig verwendete Darstellung um die
|
\determ{Box-Whisker Plots} sind eine h\"aufig verwendete Darstellung
|
||||||
Verteilung unimodaler Daten zu visualisieren und vergleichbar zu
|
um die Verteilung unimodaler Daten zu visualisieren und vergleichbar
|
||||||
machen mit anderen Daten. Dabei wird um den Median eine Box vom 1. zum
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zu machen mit anderen Daten. Dabei wird um den Median eine Box vom
|
||||||
3. Quartil gezeichnet. Die Whiskers deuten den minimalen und den
|
1. zum 3. Quartil gezeichnet. Die Whiskers deuten den minimalen und
|
||||||
maximalen Datenwert an (\figref{boxwhiskerfig}).
|
den maximalen Datenwert an (\figref{boxwhiskerfig}).
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||||||
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||||||
\begin{exercise}{boxwhisker.m}{}
|
\begin{exercise}{boxwhisker.m}{}
|
||||||
\tr{Generate eine $40 \times 10$ matrix of random numbers and
|
\tr{Generate eine $40 \times 10$ matrix of random numbers and
|
||||||
@ -111,11 +112,12 @@ maximalen Datenwert an (\figref{boxwhiskerfig}).
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|||||||
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||||||
\section{\tr{Histogram}{Histogramm}}
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\section{\tr{Histogram}{Histogramm}}
|
||||||
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||||||
Histogramme z\"ahlen die H\"aufigkeit $n_i$ des Auftretens von
|
\determ[Histogramm]{Histogramme} z\"ahlen die H\"aufigkeit $n_i$ des
|
||||||
$N=\sum_{i=1}^M n_i$ Messwerten in $M$ Messbereichsklassen $i$ (Bins).
|
Auftretens von $N=\sum_{i=1}^M n_i$ Messwerten in $M$
|
||||||
Die Klassen unterteilen den Wertebereich meist in angrenzende und
|
Messbereichsklassen $i$ (Bins). Die Klassen unterteilen den
|
||||||
gleich gro{\ss}e Intervalle. Histogramme k\"onnen verwendet werden, um die
|
Wertebereich meist in angrenzende und gleich gro{\ss}e Intervalle.
|
||||||
Wahrscheinlichkeitsverteilung der Messwerte abzusch\"atzen.
|
Histogramme k\"onnen verwendet werden, um die
|
||||||
|
\determ{Wahrscheinlichkeitsverteilung} der Messwerte abzusch\"atzen.
|
||||||
|
|
||||||
\begin{exercise}{rollthedie.m}{}
|
\begin{exercise}{rollthedie.m}{}
|
||||||
\tr{Write a function that simulates rolling a die $n$ times.}
|
\tr{Write a function that simulates rolling a die $n$ times.}
|
||||||
@ -171,7 +173,7 @@ Im Grenzwert zu sehr kleinen Bereichen $\Delta x$ ist die Wahrscheinlichkeit
|
|||||||
eines Wertes $x$ zwischen $x_0$ und $x_0+\Delta x$
|
eines Wertes $x$ zwischen $x_0$ und $x_0+\Delta x$
|
||||||
\[ P(x_0<x<x_0+\Delta x) \approx p(x) \cdot \Delta x \; . \]
|
\[ P(x_0<x<x_0+\Delta x) \approx p(x) \cdot \Delta x \; . \]
|
||||||
Die Gr\"o{\ss}e $p(x)$ ist eine sogenannte
|
Die Gr\"o{\ss}e $p(x)$ ist eine sogenannte
|
||||||
``Wahrscheinlichkeitsdichte''. Sie ist keine einheitenlose
|
\determ{Wahrscheinlichkeitsdichte}. Sie ist keine einheitenlose
|
||||||
Wahrscheinlichkeit mit Werten zwischen Null und Eins, sondern kann
|
Wahrscheinlichkeit mit Werten zwischen Null und Eins, sondern kann
|
||||||
jeden positiven Wert annehmen und hat als Einheit den Kehrwert der
|
jeden positiven Wert annehmen und hat als Einheit den Kehrwert der
|
||||||
Einheit von $x$.
|
Einheit von $x$.
|
||||||
@ -192,12 +194,14 @@ Da die Wahrscheinlichkeit irgendeines Wertes $x$ Eins ergeben muss gilt die Norm
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|||||||
\end{equation}
|
\end{equation}
|
||||||
Die gesamte Funktion $p(x)$, die jedem Wert $x$ einen
|
Die gesamte Funktion $p(x)$, die jedem Wert $x$ einen
|
||||||
Wahrscheinlichkeitsdichte zuordnet wir auch
|
Wahrscheinlichkeitsdichte zuordnet wir auch
|
||||||
Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion (``probability density function'',
|
\determ{Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion} (\enterm{probability
|
||||||
``pdf'', oder kurz ``density'') genannt. Die bekannteste
|
density function}, \enterm[pdf|see{probability density
|
||||||
Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion ist die der Normalverteilung
|
function}]{pdf}, oder kurz \enterm[density|see{probability density
|
||||||
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function}]{density}) genannt. Die bekannteste
|
||||||
|
Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion ist die der \determ{Normalverteilung}
|
||||||
\[ p_g(x) =
|
\[ p_g(x) =
|
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\frac{1}{\sqrt{2\pi\sigma^2}}e^{-\frac{(x-\mu)^2}{2\sigma^2}} \]
|
\frac{1}{\sqrt{2\pi\sigma^2}}e^{-\frac{(x-\mu)^2}{2\sigma^2}} \]
|
||||||
--- die Gau{\ss}sche-Glockenkurve mit Mittelwert $\mu$ und
|
--- die \determ{Gau{\ss}sche-Glockenkurve} mit Mittelwert $\mu$ und
|
||||||
Standardabweichung $\sigma$.
|
Standardabweichung $\sigma$.
|
||||||
|
|
||||||
\newpage
|
\newpage
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||||||
@ -266,13 +270,13 @@ $\Delta x$ der Klassen geteilt werden (\figref{pdfhistogramfig}).
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|||||||
Bisher haben wir Eigenschaften einer einzelnen Me{\ss}gr\"o{\ss}e
|
Bisher haben wir Eigenschaften einer einzelnen Me{\ss}gr\"o{\ss}e
|
||||||
angeschaut. Bei mehreren Me{\ss}gr\"o{\ss}en, kann nach
|
angeschaut. Bei mehreren Me{\ss}gr\"o{\ss}en, kann nach
|
||||||
Abh\"angigkeiten zwischen den beiden Gr\"o{\ss}en gefragt werden. Der
|
Abh\"angigkeiten zwischen den beiden Gr\"o{\ss}en gefragt werden. Der
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||||||
Korrelations\-koeffizient
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\determ[Korrelationskoeffizient]{Korrelations\-koeffizient}
|
||||||
\[ r_{x,y} = \frac{Cov(x,y)}{\sigma_x \sigma_y} = \frac{\langle
|
\[ r_{x,y} = \frac{Cov(x,y)}{\sigma_x \sigma_y} = \frac{\langle
|
||||||
(x-\langle x \rangle)(y-\langle y \rangle) \rangle}{\sqrt{\langle
|
(x-\langle x \rangle)(y-\langle y \rangle) \rangle}{\sqrt{\langle
|
||||||
(x-\langle x \rangle)^2} \rangle \sqrt{\langle (y-\langle y
|
(x-\langle x \rangle)^2} \rangle \sqrt{\langle (y-\langle y
|
||||||
\rangle)^2} \rangle} \]
|
\rangle)^2} \rangle} \]
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||||||
quantifiziert einfache lineare Zusammenh\"ange \matlabfun{corr()}. Der
|
quantifiziert einfache lineare Zusammenh\"ange \matlabfun{corr()}. Der
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||||||
Korrelationskoeffizient ist die Covarianz normiert durch die
|
Korrelationskoeffizient ist die \determ{Kovarianz} normiert durch die
|
||||||
Standardabweichungen. Perfekt korrelierte Variablen ergeben einen
|
Standardabweichungen. Perfekt korrelierte Variablen ergeben einen
|
||||||
Korrelationskoeffizienten von $+1$, antikorrelierte Daten einen
|
Korrelationskoeffizienten von $+1$, antikorrelierte Daten einen
|
||||||
Korrelationskoeffizienten von $-1$ und nicht korrelierte Daten einen
|
Korrelationskoeffizienten von $-1$ und nicht korrelierte Daten einen
|
||||||
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